Robert Koch Institut – wissenschaftliche Fakten oder politische Linie?

Das RKI hat aus Sicht der Kritiker in der C-Krise bislang keine überzeugende Leistung gezeigt.
Das liegt insbesondere daran, dass es an Transparenz mangelt und – sofern sie denn vorhanden sind – wissenschaftlich fundierte Informationen als Grundlage der Entscheidungen und Vorgaben genannt werden sollten.
Leider passiert dies jedoch nicht. Stattdessen wird gemauert. Seit mehr als 15 Monaten.
Und jeder, der zweifelt und andere medizinische oder wissenschaftliche Meinungen kundtut, wird als Spinner bzw. Verschwörungstheoretiker abgekanzelt.
Erfreulicherweise gibt es ja den Brandenburgischen Corona Untersuchungsausschuss im dortigen Landtag (siehe Bericht). Leider glänzte Dr Wieler dort nicht durch medizinisches Wissen und auch nicht durch Einsicht. So wie die anwesenden Mediziner kann ich aber auch nicht glauben, dass er wirklich so unwissend sein sollte. Gibt es eine andere Erklärung für sein Verhalten? Ich komme jedenfalls ins Grübeln.

Wie finanziert sich das RKI?

Wenn man mal einen Schritt zurücktritt und die Strukturen im Hintergrund betrachtet, dann zeigt sich, das das RKI zunächst mal eine Bundesoberbehörde ist.
Einen Großteil seiner Finanzierung erhält das RKI aus dem Bundeshaushalt. In den vergangenen Jahren waren das jährlich zwischen 91 und 112 Millionen Euro. (Quelle: ZDF ) Zudem gibt es Drittmittelspenden in geringem Umfang. Diese müssen offen gelegt werden. Am 11.05.2020 war für den hier verlinkten Bericht des ZDF allerdings erst die Übersicht bis 2018 im Sponsoringbericht der Bundesregierung offengelegt.
Aus meiner Sicht ist das nicht sehr transparent. Wenn es sich nur um geringe Drittmittel handelt, sollte diese Übersicht ja eigentlich Flott erstellt und veröffentlicht sein.

Insofern wissen wir aktuell eigentlich nicht genau, wer das RKI nun eigentlich gerade sponsert und inwieweit es möglicherweise dadurch in seinen Handlungen beeinflusst wird.

Diese nicht vertrauen bildenden Grundinformationen werden auch nicht besser, wenn man die Geschichte des RKI betrachtet. Das RKI will nach eigenen Angaben offen damit umgehen und die Geschichte aufarbeiten.

Ich gebe von der Webseite des RKI den Pressebericht in Teilen hier wieder. Lesen Sie bitte einfach mal die Zusammenfassung, einige Teile habe ich in rot markiert,
hinterfragen Sie mal, in wieweit sie möglicherweise Parallelen zu heute finden ? Vorsicht: Aluhut 🙂

Geschichte des RKI

Pressemitteilung des RKI zur eigenen Rolle während der NS-Diktatur

[….] das Handeln des Robert Koch-Instituts und seiner Mitarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus wurde in den vergangenen zwei Jahren sehr detailliert und ohne institutionelle Befangenheit untersucht. Wir sind dankbar, dass die Arbeitsgruppe vom Institut für Geschichte der Medizin der „Charité Universitätsmedizin Berlin“ das Vorhaben durchgeführt hat. Wir sind auch dankbar, dass die Historische Kommission das Projekt begleitet hat.

Viele Täter und Taten waren schon bekannt. Wir wussten auch von mehreren jüdischen RKI-Wissenschaftlern, die 1933 emigrieren oder sich verstecken mussten. Einige von ihnen sind sogar in der Jubiläumsveröffentlichung zum 75. Jahrestag der Institutsgründung (1966) genannt, mit dem Hinweis auf den Zwang zu Emigration oder Versteck.

Aber erstmals ist jetzt das RKI im Nationalsozialismus systematisch und umfassend untersucht worden. Die Historiker haben dabei eine Reihe neuer Namen und Taten ans Licht gebracht. Deutlich geworden ist vor allem die damalige fast vollständige Durchdringung des RKI mit der NS-Ideologie, sowohl forschungsthematisch als auch personell. Die Führungsriege, das heißt der Institutsdirektor und die Abteilungsvorsteher, wurden zwischen 1933 und 1937 fast vollständig ausgetauscht. Einige von ihnen schieden allerdings aus Altersgründen oder Krankheitsgründen aus. Aus welchem Grund auch immer eine Stelle neu besetzt wurde:
am Ende waren neben dem Direktor fast alle Abteilungsleiter in der Partei.
[….]

Es war schlimmer

Wir müssen uns auch eingestehen: Es war nicht nur „wie überall“, sondern es war schlimmer als an vielen anderen Einrichtungen. Schlimmer, weil das RKI als staatliche Einrichtung eine besondere Nähe zum staatlichen Terrorregime hatte. Schlimmer, weil das RKI in dieser Zeit historisch bedingt enge Verbindungen zu dem damals demokratiefeindlichen Militär hatte.
Schlimmer, weil die Nazis die Orientierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung für ihre Zwecke missbrauchten.
Schlimmer, weil Mediziner nach Einschätzung der Arbeitsgruppe eine überproportional höhere Affinität zum Nationalsozialismus hatten als andere Berufsgruppen. Und das, obwohl sie den Eid des Hippokrates schworen. Die vorgestellten Projektergebnisse zeigen:
Es gab eine eindeutige Richtlinie, die Versuche an Menschen ohne deren Einwilligung verbot. Die Quellen belegen, dass die Täter die Richtlinie kannten und ignorierten, oder von den verzweifelten Lagerinsassen, die keine Wahl hatten, die Zustimmung skrupellos erpressten oder erpressen ließen

Nach dem Krieg

Nach dem Ende der NS-Zeit leugneten die Täter jegliche Verantwortung für die Taten. Sie kamen meist verhältnismäßig rasch aus dem Gefängnis. Selbst ein ursprünglich zu lebenslanger Haft verurteilter Täter aus dem RKI wurde von der Bundesdisziplinarkammer freigesprochen und behielt seine Pensionsberechtigung in voller Höhe (Gerhard Rose). Andere bekamen gute Stellen, auch bei öffentlich finanzierten Einrichtungen (Eugen Haagen), übrigens sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR. Besonders perfide: Ergebnisse aus Menschenversuchen wurden auch nach dem Krieg publiziert, mit mehr oder weniger deutlichen Hinweisen auf die Opfer. Es ist beschämend, dass in den Verlagen und in der Wissenschaftlichen Gemeinschaft niemand daran Anstoß genommen hat.

In Zukunft


Für die Initiierung und Finanzierung der Untersuchung möchte ich dem langjährigen Institutspräsidenten Reinhard Kurth und dem Vizepräsidenten Reinhard Burger nochmals danken. Damit wollten wir einen Beitrag leisten, um die damaligen Ereignisse ans Licht zu bringen. Die Schicksale der Opfer dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Sie sind festgehalten in wissenschaftlichen Publikationen und in der Monografie zu den Forschungsergebnisse. Außerdem wird es ein Objekt des Gedenkens und Erinnerns auf dem Gelände des Robert Koch-Instituts geben. Näheres zur Ausgestaltung und zum Standort steht noch nicht fest, aber die Planung hat begonnen.
Die wichtigste Lehre aus dieser Zeit: jeder Einzelne, innerhalb wie außerhalb des Instituts, kann und muss Rückgrat beweisen. Diskriminierung und emotionale Verrohung, Schutz von Tätern oder eine Unterscheidung in wertvolle und weniger wertvolle Menschen dürfen wir nie hinnehmen.
Stand: 01.10.2008


Links zum Thema:

https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressetermine/presse_rki_ns_Stellungnahme.html