Corona: Angeblich sind die Bürger Schuld, dass die Zahlen steigen ???

Schon klar. Die Bürger sollen sich in den Testzentren testen lassen und tun dies natürlich weisungsgemäß.
Dabei kommt es natürlich zu Positivtestungen.
Anmerkung: Die WHO hat zwar bereits im Januar darauf hingewiesen, dass man nur Personen mit Krankheitssymptomen testen solle, wer ohne Symptome positiv getestet werde, solle umgehend einen neuen Test machen und das Ergebnis solle immer durch einen Arzt bestätigt werden!
>>WHO guidance Diagnostic testing for SARS-CoV-2 states that careful interpretation of weak positive results is needed (1). The cycle threshold (Ct) needed to detect virus is inversely proportional to the patient’s viral load. Where test results do not correspond with the clinical presentation, a new specimen should be taken and retested using the same or different NAT technology.<< (1)

Das interessiert in Deutschland seit Wochen niemanden, selbst die Nachfragen von Boris Reitschuster auf der Bundespressekonferenz zu diesem Thema wurden sieben Mal nicht beantwortet!

Und nun berichtet die Süddeutsche:
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen härteren Lockdown gefordert, um die dritte Corona-Welle zu brechen. Erst wenn die Inzidenzzahlen wieder deutlich niedriger seien, könne man mit Testen und Impfen aus der Pandemie herauskommen, sagte Spahn im WDR. Vor allem sei es wichtig, private Kontakte weiter zu reduzieren. In Regionen mit Wocheninzidenz von über 100 solle es deshalb Ausgangsbeschränkungen geben, so der Gesundheitsminister. “Ausgangsbeschränkungen haben ja vor allem ein Ziel: Dass abends nicht alle privat sich treffen, so schwer das fällt”, sagte Spahn. “Gerade die privaten Kontakte – nicht nur, aber auch am Abend – führen eben zu Infektionen.”
Quelle: Süddeutsche

Der Brüller dabei ist ja, dass es nicht erlaubt sein soll, sich im kleinen Kreis zu treffen, aber das Fahren im ÖPNV in oftmals überfüllten Bahnen und Bussen ist – insbesondere in Ballungszentren – für die noch arbeitende Bevölkerung , die nicht ins Homeoffice ausweichen kann, oftmals der Standard um zur Arbeit zu kommen. Da ist der Virus natürlich nicht ansteckend.
Und Firmen , in denen viele Menschen in großen Hallen gemeinsam arbeiten haben natürlich auch ein gegen Null tendierendes Risiko.
Ähm ja nee is klar…

Nach der Logik des Gesundheitsministers sind es also die exzessiven privaten Partys in schummrigen Wohnungen mit hunderten von Besuchern, die die pandemischen Zahlen befeuern….

Wobei wir ja nicht sicher sind, dass ein positiv getesteter auch infektiös ist. Gerade das beweist ein PCR Test ja nicht.
Aber das ist ja ein Fakt, den die Bundesregierung negiert – oder ignoriert ?
Wie auch die Tatsache, dass bereits mehrfach Gerichte die Ausgangssperren als Illegal bezeichnet haben.
Das scheint die Kanzlerin nicht daran zu hindern, trotzdem diese Maßnahmen ins Infektionsschutzgesetz schreiben zu wollen.

Kommentar Nachdenkseiten:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=71433#h01
Anmerkung André Tautenhahn: Der Bundesgesundheitsminister ist mal wieder nicht auf der Höhe der Gewaltenteilung. Statt erneut die Ausgangsbeschränkungen ins Spiel zu bringen, wäre es hilfreich, auch einmal die Entscheidungen der Gerichte zur Kenntnis zu nehmen. Da wird mittlerweile erklärt, dass der Verdacht allein nach über einem Jahr Pandemie nicht mehr ausreicht, um solch einschneidende Maßnahmen zu rechtfertigen. Wüsste der Minister nun aber genau, wo sich die Menschen am Abend treffen und anstecken, könnte er wiederum zum milderen Mittel der Betretungsverbote greifen. Der niedersächsische Ministerpräsident scheint den Wink aus Lüneburg verstanden zu haben, auch wenn er dieses Mal nicht direkt Bezug darauf nimmt. Er lehnt jedenfalls die Forderung nach einem härteren Lockdown ab.

Nochmal Nachdenkseiten :
Ausgangssperren: Nicht von der Verfassung gedeckt
Demokratien können Ausgangssperren nicht mit allen Mitteln durchsetzen. Gleichzeitig sagt die aktuelle Studienlage: Nur ganz konsequent umgesetzte Ausgangssperren können die Verbreitung des Virus einschränken. Die verfassungsrechtliche Folgerung: Ausgangssperren sind kein geeignetes Mittel – und damit verfassungswidrig. Ob sie erforderlich sind, ist genauso zweifelhaft. Gibt es denn keine anderen Maßnahmen, die ebenso wirksam sind – und weniger tief in Grundrechte eingreifen? Doch, die gibt es. Die Politik ignoriert sie allerdings.
Private Kontakte sind ein Urbedürfnis der Menschen. Gleichzeitig sind sie – und das ist tragisch – ein aktueller Treiber der Pandemie. So schwer es fällt, wir müssen Kontakte reduzieren. Wie geht das in einer Demokratie? Die Politik muss die Bürgerinnen dafür gewinnen, die Kontakte eigenverantwortlich, aus eigenem Antrieb zu beschränken. Die Regierung kann nicht die Bevölkerung disziplinieren. Die Bekämpfung der Pandemie funktioniert nur, wenn sich die Bürger selbst disziplinieren. Überzeugen, mitnehmen und motivieren – das ist der demokratische Weg, auch in einer bedrohlichen Pandemie. Das ist schwierig, gerade in der gegenwärtig weit verbreiteten und ungeheuer verständlichen Corona-Müdigkeit. Trotzdem gibt es keine Alternative, die mit der Demokratie kompatibel wäre. […]
In der Demokratie muss das Parlament der Ort der Kommunikation sein. Hier müssen die unterschiedlichen Interessen aufeinanderprallen, Lösungsansätze diskutiert werden und die wichtigen Weichenstellungen vorgenommen werden. Das schafft Transparenz und Vertrauen. Diese Kommunikationsfunktion erfüllt der Bundestag in der Pandemie nicht. Er trägt fast nichts zum öffentlichen Diskurs bei.
Quelle: Zeit Online

Einen hab ich noch 🙂

Die Berechnung der Inzidenz und warum ein einfacher Fehler die Inzidenz unbrauchbar macht